Wie in jedem Jahr, nahmen auch in diesen seltsamen Zeiten wir 6. Klassen am 62. Vorlesewettbewerb teil. Bundesweit lesen dabei jedes Jahr rund 600.000 Schülerinnen und Schüler um die Wette. Er ist einer der größten und traditionsreichsten Schülerwettbewerbe Deutschlands und wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Was für uns Schülerinnen und Schüler sonst auch schon ein Highlight im 6. Schuljahr ist, wurde in der Corona-Situation zu einer noch größeren Besonderheit und wir freuten uns riesig, mitmachen und durch das Vorlesen und Zuhören in andere Welten eintauchen zu können.
Dazu wurde nach der gründlichen und fleißigen Vorbereitung im Deutschunterricht im Dezember zunächst ein(e) Sieger(in) pro Klasse ermittelt. Hier entschied der(die) Deutschlehrer(in) gemeinsam mit der Klasse, wer am besten liest. Der Wettbewerb lief folgendermaßen ab: Zunächst wurde im Unterricht ein geübter (bekannter) und anschließend ein fremder (unbekannter) Text gelesen. Die Jury achtete dabei vor allem auf die Lesetechnik (sicher, flüssig und laut lesen; deutlich aussprechen und betonen; das richtige Tempo) und die Interpretation (Passt die Tonlage zum Inhalt? Geht es lustig oder bedrohlich zu? Ist jemand fröhlich, traurig, wütend, hektisch oder nachdenklich? Werden Personen stimmlich unterschiedlich und lebendig dargestellt?).
Die Siegerinnen in den Klassen waren:
Laura Ledermann mit dem Buch „Der magische Blumen- laden 1“ (6a),
Nane Herz mit dem Buch „Harry Potter und der Orden
des Phönix“ (6b),
Anouk Woll mit dem Buch „Kein Pferd für zwei“ (6c) und
Nova Bahlinger mit dem Buch „Plötzlich unsichtbar“ (6d).
Die Klassensiegerinnen traten dann am 18.01.2021 gegeneinander im Schulwettbewerb an. Und das sollte eine lustige Geschichte werden, denn wegen Corona konnte der Entscheid leider nicht, wie sonst, in der Schule stattfinden, sondern musste virtuell per Videokonferenz ausgetragen werden. Leider, wie so oft, wenn es wichtig ist, spielte die Technik nicht so mit, wie sie es sollte. Die Einen konnte man nicht hören, die Anderen hatten keine stabile Internetverbindung und und und. Trotzdem konnten schließlich alle ihren eigenen und den fremden Text lesen. Der fremde Text wurde an unserem Bildschirm angezeigt. Nachdem alle gelesen hatten, musste die Jury - bestehend aus unseren Deutschlehrern der 6. Klassen (Nadine Detemple, Jonathan Buhl, Christine Buchholz und Marina Wafzig-Hemmer), unserer Schülersprecherin Angela Sema, unserem Schulleiter Roland Eich und unserer Stufenleitung 5/6 Rebecka Schöfer - entscheiden, wer denn die Beste war und das war bestimmt nicht einfach. Uns Teilnehmerinnen kam es wie eine Ewigkeit vor und wir waren schrecklich aufgeregt. Als dann endlich das Ergebnis feststand, machte es die Jury auch weiterhin spannend, bevor sie die Siegerin verkündete.
„Ich konnte es kaum glauben, aber ich war die Siegerin! Alle gratulierten mir und ich war überglücklich! Die Jury meinte, dass wir vier alle stolz auf uns sein können und noch Urkunden bekämen, sobald die Schule wieder geöffnet sei. Im Februar werde ich gegen die anderen Schulen des Kreises antreten und lesen. Auch das läuft in diesem Jahr ganz anders, denn ich muss ein Video machen, in dem ich maximal 4,5 Minuten Zeit habe, mein Buch vorzustellen und die Textstelle (3 Minuten) zu lesen. Aufgeregt bin ich glücklicherweise kaum, da ich schon Erfahrung darin habe, vor vielen Menschen aufzutreten.“ (Anouk)
von Nova Bahlinger und Anouk Woll
