Im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben“ führt die IGS Thaleischweiler-Fröschen aktuell in Kooperation mit dem Dozententeam der Jugendkulturwerkstatt Pirmasens, bestehend aus dem Künstler und Musiker Pouya Nemati, dem Tontechniker Andreas Lübert und dem Rapper Don Chrizzo mit den SchülerInnen der 8. Jahrgangsstufe das Projekt „Dein TON beeinflusst dein TUN“ durch. Hierbei stehen zum einen die inhaltlichen Themenkomplexe Rassismus, Vielfältigkeit und demokratisches Bewusstsein im Zentrum.
Zum anderen werden die beiden Kunstformen Graffiti und Rap-Gesang als Ausdrucksformen für diese Themen adressiert, mit denen die SchülerInnen in entsprechenden Workshopmodulen experimentieren und ihre Empfindungen umsetzen können. Passend zu dem Projekttitel entwickelt zunächst jede Klasse ihre eigene Kunstinstallation, die Einzelergebnisse werden danach zu einem gemeinsamen großen Kunstwerk zusammengeführt und am Tag der offenen Tür im Schulhaus präsentiert.
Bereits vor den Herbstferien haben die Klassen 8a und 8b jeweils innerhalb von zwei Tagen die verschiedenen Workshop Module durchlaufen. Beginnend mit einer intensiven Beschäftigungsphase zu den Themen Rassismus und Vielfältigkeit, erhielten die SchülerInnen von Pouya Nemati einen Einblick in die Geschichte und Entstehung der Graffitikunst, probierten verschiedene Schriftarten aus und designten abschließend den Projekttitel in ihrem eigenen Schriftzug. In dem Workshop-Modul „Werken“ wurde überdies eine 1,50 auf 3 Meter große Holzleinwand als gemeinsame Projektionsfläche für die individuellen künstlerischen Werke gebaut. Nach diesen zeichnerischen Ausdrucksmöglichkeiten standen die tonalen Möglichkeiten, speziell der Rap-Song auf dem Programm. Zunächst wurden in einer theoretischen Einführung die Grundlagen des kreativen Schreibens (Methoden zur Ideensammlung, Schreibstrategien, Texte planen und umsetzen) und die Merkmale eines Rapsongs als Basisfähigkeiten unter der Leitung von Don Chrizzo erarbeitet.
Danach lag der Schwerpunkt in der Schreib- und Songwerkstatt nunmehr darin, eigene Texte gegen Rassismus und Ausgrenzung in Form eines Rap zu verfassen. Teilweise ging es hierbei hochemotional her, da viele der Jugendlichen auch ihre persönlichen Erfahrungen in ihren Werken verarbeiteten. Mit der speziellen Computer-Software konnten nun die Songtexte musikalisch umgesetzt werden. Der Tontechniker Andreas Lübert gab hierbei nicht nur eine praktische Einführung in die professionelle Aufnahmetechnik und in die Grundlagen der Akustik, sondern zeigte den SchülerInnen auch das Schneiden von Takes und das Programmieren von Beats am Computer.
Dass wir echte Talente, Künstler, Sprachkünstler sowie Rapper an unserer Schule haben, wurde bei diesem Projekt mehr als deutlich. Nicht wenige der Jungs und Mädels wuchsen regelrecht über sich hinaus und lieferten sich satte Songbattels (Klasse 8a). Bei der Aufnahme unterschiedlicher Töne hatte allerdings ganz klar die Klasse 8b die Nase vorn. Viele der SchülerInnen der ehemaligen Bläserklasse spielen auch heute noch ein Instrument und erzeugten mit Tuba, Euphonium und Gitarre coole Beats.
„Cooles Projekt, coole Leute mit Hut“, „Hat voll Spaß gemacht“, „Die Zeit war viel zu kurz“ „Müssen wir unbedingt wiederholen“, so lautete das übereinstimmende Feedback der begeisterten SchülerInnen. Ein besonderes Dankeschön geht daher an das großartige Team der JuKuWe, dem es gelungen ist, die jungen Leute für die sicherlich nicht einfachen Themen zu sensibilisieren. Zudem wurde neben der Wertschätzung und Respekt voreinander und im Miteinander die Kreativität und das Selbstvertrauen der Jugendlichen gestärkt.
Wir sind gespannt wie es weitergeht und freuen uns nun auf die Durchführung des Projektes mit den Klassen 8c und 8d sowie auf das Zusammenführen des finalen Gesamtkunstwerks.
