Anfang Juni besuchten die Geschichtskurse der MSS 12 und der Leistungskurs der MSS 11 die Gedenkstätte in Verdun, Frankreich.
Wir starteten pünktlich eine scheinbar endlose Busfahrt, während der die meisten noch den fehlenden Schlaf der Vornacht aufholten. Zuerst trafen wir im Museum ein, in dem wir nähere Einblicke in den Alltag eines Soldaten im 1. Weltkrieg sowie in die Atmosphäre und Lebensbedingungen an der Front erhielten. Nach dem Museum wanderten wir in das ehemalige Dorf Fleury, welches durch die Angriffe in eine zerstörte Kraterlandschaft verwandelt wurde. Es war schwer vorzustellen, dass diese Landschaft einst ein normales Dorf beheimatete, da auch keine Überreste von Gebäuden übrig geblieben sind. Dies zeigte abermals die enorme „Materialschlacht“ während des Krieges.
Nach Fleury stand das Gebeinhaus, auch Ossuaire de Douaumont genannt, auf dem Plan. Dort sahen wir uns in einem Kinosaal eine Zusammenfassung der Gräuel des Krieges an der Front von Verdun an. Der Fokus lag hierbei auf den Soldaten und ihrem sinnlosen Tod. Wir erklommen nach dem Film den Turm des Gebeinhauses, da man von der Spitze aus das ganze Gebiet überblicken konnte. Frau Lang erklärte uns aus dieser erhöhten Sicht den Frontverlauf und die Truppenbewegungen. Mitglieder des LKs 12 zündeten anschließend in Gedenken an die gefallenen Soldaten Kerzen an.
Unsere Exkursion ging mit der Ankunft am Fort de Douaumont, einer französischen Festung, weiter. Frau Lang führte uns durch die kalten und engen Gänge, die einem Labyrinth glichen. Als wir an einem der Kernpunkte, dem Denkmal zu Ehren der 679 gefallenen Soldaten, ankamen, legten Nele Zäuner und Till Reinig im Namen der Schulgemeinschaft einen Kranz mit Blumen nieder. Nach einer Schweigeminute verließen wir die Festung und erkundeten anschließend das Außengelände.
Schlussendlich endete unsere Fahrt und wir kehrten zur IGS zurück. Rückblickend haben wir viele kostbare Erfahrungen gesammelt, welche wir durch Quellen und Bücher noch nicht in dieser Intensität bekommen hatten. Schockierend war unter anderem die Menge an Gräbern und die ausgestellten Knochen der unidentifizierten Soldaten. Insgesamt gab es im Frontverlauf um Verdun über 700.000 Opfer. Zudem war auch erschreckend, dass die meisten Soldaten in unserem Alter waren, die an der Front starben. Wir können nur hoffen, dass ein Krieg, der so viele Leben gekostet hat, nie wieder geschieht. Es ist unsere Pflicht, eine solche Tragödie mit allen Mitteln zu verhindern, da kein Mensch einen so sinnlosen und grausamen Tod sterben sollte bzw. als „Kanonenfutter“ objektifiziert werden darf.
Wir danken allen beteiligten Lehrkräften.
Bericht von Nele Zäuner und Till Reinig, LK Geschichte (MSS 12)