"Spieglein, Spieglein in der Hand – Schönheit und ihre Bedeutung von der Antike bis heute". Unter diesem Motto nahmen auch dieses Jahr vier Schülerinnen der 13. Jahrgangsstufe im Fach Latein der IGSTF am diesjährigen Certamen Rheno-Palatinum teil.
In diesem Wettbewerb müssen die Kandidaten lateinische Originaltexte aus der Antike, des Mittelalters oder der Neuzeit übersetzen und diese mit zeitgenössischen Positionen vergleichen und bewerten. Dieses Jahr drehte sich thematisch alles um die Bereiche „Schönheit“ und „Mode“. Eine passende und omnipräsente Thematik, da bekannte Social-Media-Kanäle voll sind mit aktuellen Trends rund um Styling, Kleidung und Fitness. Die Frage nach dem idealen Make-Up, einer angesagten Kleidung und einem sportlichen Körperbau war schon in der Antike ein beliebter Stoff der Dichter. Am eindrucksvollsten hat uns der römische Poet Ovid in seinem Werk über die Liebeskunst (Ars amatoria) Schönheitsideale der Antike vermittelt. Er gibt dort in vielen Versen sowohl für Männer als auch für Frauen Tipps rund ums Thema Dating und Liebe – cum grano salis versteht sich.
Auch für diesen Wettbewerb musste ein Abschnitt aus Ovids Liebeskunst übersetzt werden, in dem die Schminke der Frauen vom Dichter gelobt wird. In einem zweiten lateinischen Text der italienischen Autorin Laura Cereta aus dem 15. Jahrhundert mussten die Kandidaten jedoch eine entgegengesetzte Position herausarbeiten: Die Reinheit der Rebekka und die Keuschheit der Rahel aus dem Alten Testament seien den antiken Figuren der Helena von Troja oder der Königin Kleopatra vorzuziehen. Für Laura Cereta sei Schmuck und Schminke an Frauen problematisch, da man dadurch nur das Aussehen, das Gott einem zugeteilt habe, über die Maße verändere.
Die Fachschaft Latein und die gesamte IGSTF wünschen Johanna Junker, Emily Lehmann, Emma Pfister und Annika Schmelzer viel Erfolg. Wir sind stolz, dass diese engagierten Schülerinnen während Abiturphase an diesem Wettbewerb teilnehmen.
Felix Hansen
